Burger Place Zuffenhausen: Der schärfste Burger Stuttgarts

Kulinarische Heimat: In unserer Serie begeben wir uns auf kulinarische Reise und stellen Gastronomen und ihre jeweilige Landesküche vor. Heute: Das Burger Place in Zuffenhausen – kanadisches Fast-Food mit regionalen Zutaten.

Ein Burger-Laden wie man ihn in Kanada häufig findet: So einen wollte Markus Breuer vor drei Jahren auch in Stuttgart eröffnen. Acht Jahre hatte er zuvor mit seiner Familie als Auswanderer in Kanada verbracht. Die Original-Deko für das Burger Place in Zuffenhausen brachte er daher gleich mit, die Gepflogenheiten eines Diners auch: gemütlich soll es sein, auf distanziertes Siezen wartet man hier vergeblich. Beim Fleisch und Gemüse setzt Breuer allerdings auf regionale Qualität.

Im Falle des Deutschen Markus Breuer ist die kulinarische Heimat selbst gewählt. Im kanadischen Peterborough, nördlich von Toronto, wohin er vor elf Jahren mit seiner Frau und den drei Kindern ausgewandert war, hatte der gelernte Bäckermeister zunächst eine Bäckerei, später einen Burger Laden. Hierzulande waren und sind die Breuers bekannt. Jahrelang begleitete die VOX-Dokuserie „Goodbye Deutschland“ sie bei ihrem Abenteuer in der Ferne.

Familiäre Umstände veranlassten die Breuers, die Wahlheimat wieder zu verlassen. „Als ich 2015 wieder nach Deutschland kam, war ich auf Jobsuche und fand nichts“, sagt der 48-Jährige. Er beschloss, auf seine Erfahrungen zu setzen und eröffnete das Burger Place. Zunächst am Wilhelm-Geiger-Platz in Feuerbach. Vor kurzem zog das Lokal an die Schwieberdinger Straße. „Der Laden in Feuerbach war zu klein geworden.“ Die Fernseh- Popularität trage dazu bei, dass auch Gäste von weiter her und gar aus der Schweiz ins Burger Place kämen.

Der Name ist selbsterklärend: Das Burger Place ist ein Ort, an dem es Burger gibt und zwar reichlich. Gut 20 Variationen stehen auf der Karte, die frei nach dem Motto „Build your own“ individualisiert werden können. Hat man sich für einen Patty entschieden, die neben Rind oder Geflügel auch in vegetarisch und vegan zu haben sind, dann darf aus mehr als zehn Soßen, zahlreichen Toppings und Extras gewählt werden.

Für Menschen mit Entscheidungsschwierigkeiten ist das eine Herausforderung. „Manche Gäste hat dies am Anfang überfordert“, erinnert sich Breuer. Doch wenn sie es erst mal raus haben, dann ernte das Konzept durchweg Begeisterung. Immerhin kann man die Bestellung in Ruhe für sich machen, denn jeder Gast erhält eine zweiseitige Karte, auf der alle Wünsche nur noch angekreuzt werden müssen. Die Karte tauscht man bei der Bedienung dann nur noch gegen eine Nummer, die ausgerufen wird, sobald das Essen fertig ist.

Neben klassischen Burgern werden auch Variationen wie der „Flying Peanut“ mit Bacon, Erdnussbutter und Erdbeerkonfitüre angeboten. Hartgesottene sollten die Nummer 13 auf der Karte in Augenschein nehmen. „ The Vengeful One“ , also der nachtragende Eine, ist laut Breuer der schärfste Burger Stuttgarts . „Der kommt mit Trinidad Red Scorpion Butch T. Der Pfeffer hat 1,5 Millionen Scoville und ist damit dreimal so scharf wie eine Habanero“, stellt der Gastronom klar.

Stolz ist Breuer auch darauf, original kanadisches Poutine auf der Karte zu haben. Kanadas Nationalgericht besteht aus Pommes frites, Cheese Curds und Bratensoße. „Bei Cheese Curds handelt es sich um eine Cheddar-Käse-Vorstufe, der quietscht so richtig zwischen den Zähnen“, sagt Breuer. Zwei Jahre habe er in Deutschland danach gesucht, bis er bei einem Hersteller in der Uckermark fündig geworden sei. Weil der in Deutschland so schwer zu bekommen sei, greifen andere Gastronomien beispielsweise auf Mozarella zurück. Ein No-Go für Breuer. „Zum Konzept gehört auch, lokale Rohstoffe zu verwenden“, betont Breuer. Salat, Tomaten sowie die Kartoffeln für die handgeschnittenen Fritten kommen von einem Erzeuger aus Weilimdorf. „Das Rindfleisch ist Staufenfleisch, das wir hier selbst wolfen“, sagt Breuer.

Und die Brötchen werden beim gelernten Bäckermeister Breuer natürlich auch selbst gebacken. Sein persönlicher Favorit ist im Übrigen die Nummer Drei, der „Pepper Jack“ mit Jalapenos, Schweizer Käse und Monterey Jack Sauce.

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