Skybeach feiert Jubiläum mit pinkfarbenem Gin

Feiern über den Dächern der Stadt! In Stuttgart geht das in der Halbhöhenlage mit etwas Abstand, allerdings auch mittendrin. Der Sky Beach auf dem Dach vom Kaufhof beim Hauptbahnhof hat nun wieder geöffnet, das 15. Jahr. Die Gäste können sich unter anderem über eine neue Spirituose freuen,

Rosenblätter sind die Zutat, die einem glasklaren Gin die Farbe von Himbeerkaugummi verleiht. „Wir wollen den Besuchern immer wieder etwas Neues bieten“, meint Lothar Müller, der Betreiber des Sky Beach auf dem Dach des Parkhauses der Galeria Kaufhof an der Königstraße. Müller verzichtet bei lauen Temperaturen auf eine Jacke, ein Hoodie reicht. Er sitzt neben der Bar, an der Neugierige künftig den Gin mit Rosenblätteranteil probieren können.

Circa 100 Tonnen feiner Sand liegen vor ihm auf dem Parkhausdach. Der künstliche Strand lädt dazu ein, kurz nach dem kalendarischen Frühlingsanfang die Schuhe auszuziehen und den Füßen etwas Sommergefühl zu gönnen. Wer schon einmal die Flipflops ausprobieren möchte, kann das auf der künstlich aufgeschütteten Sandfläche von nun an tun. Die 15. Saison des Sky Beach nach seiner Eröffnung 2004 hat begonnen. Sie wird Mitte September enden.

Lothar Müller erklärt das Wunder, wie sich ein Parkdeck in kurzer Zeit in einen künstlichen Strand verwandelt. Eine Saugpumpe kommt zum Einsatz, erklärt er. Sie bläst die Sandpartikel auf das Dach. Sand sei übrigens nicht gleich Sand, erläutert der Dachstrand-Betreiber. „Wir verwenden nur besonders feine und helle Körner aus Dänemark. Die nennen sich Fidschisand“, sagt Müller.

Vielleicht mindestens so wichtig wie das weiße und körnige Sediment sei der Ausblick vom Dach der Galeria Kaufhof über Stuttgart für den Erfolg der Bar unter freiem Himmel gewesen, meint Müller. Fernsehturm, Hauptbahnhof, Tagblattturm – sie alle sind von einem Liegestuhl auf dem Sky Beach-Sand aus gut zu sehen. „Wir haben viele Touristen als Gäste“, meint Müller. Sie wollen sich wohl erst einmal von oben einen Blick verschaffen von der Stadt, die sie dann zu Fuß erkunden wollen.

Andere Gäste haben dagegen ihr Tageswerk bereits hinter sich, wenn sie es sich auf einem der Liegestühle des Sky Beach bequem machen. Müller nennt Berufstätige eine wichtige Klientel. Sie trinken nach Feierabend, gerne bei ihm noch ein Glas, sagt er.

Insgesamt scheint das Publikum des Sky Beach gesetzter zu sein als in den Anfangsjahren. Müller spricht von einem „Hype“, der einsetzte, als er den ersten Stadtstrand über den Dächern 2004 eröffnete. Damals hätten viele Clubbesucher Partynächte gerne mit einem Drink im Sky Beach begonnen, erinnert sich Müller. Dieses Publikum gebe es natürlich noch, sagt er. Nun besuchten aber auch Eltern mit Kindern tagsüber den Sky Beach. „Kinder können hier perfekt im Sand spielen“, sagt er. Müller berichtet von Gästen, die ihm seit den Anfangsjahren treu geblieben sind. „Das Durchschnittsalter unserer Besucher liegt mittlerweile über 30“, meint er.

Eine Konstante für den Erfolg einer Saison kann Müller nicht beeinflussen: das Wetter. So lange warm wie im vergangenen Jahr müsse es für das Geschäft gar nicht sein, sagt er. „Irgendwann haben die Menschen auch das gute Wetter satt und freuen sich auf Herbst“, sagt er. Gut, dass der Gastronom mit seiner beheizten „Sky Bar“ an gleicher Stelle nun auch ein Angebot für die kalten Tage etabliert hat.

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