Internationale Küche im Kielmeyerhaus

Kielmeyers 1582 heißt das neue Lokal am Esslinger Marktplatz. In dem großen, stadtbildprägenden, denkmalgeschützten Kielmeyerhaus haben vor kurzem Hannes und Lutz Kielmeyer das etwas gehobene Lokal eröffnet.

Esslingen – In dem Haus, das einst als Kelter und Speicher für das Katharinenspital diente, später eine Seifenfabrikation, dann einen Kolonialwarenladen und zuletzt einen Wolleladen und eine Arztpraxis beherbergte, kann fortan fein gespeist werden. Namensgebend war das Baujahr des Hauses, das seit mehr als 437 Jahren an dem Platz steht. Mit ihrer Heimat Esslingen und dem Kielmeyerhaus im Familienbesitz sind die jungen Gastronomen eng verbunden. Das spiegelt sich zum Teil auch auf der Karte wieder. Zwischen dem Besen, der federführend von den Eltern Gabriele und Thomas geführt wird, und dem Lokal Markt Eins kommt nun in schön-schlichtem Ambiente internationale Crossover-Küche und Regionales auf den Tisch: Spanisches Gazpacho, Thai Curry, japanische Ramen-Suppe, schwäbisch-hällischer Schweinenacken, Lammkarree mit Polenta, Kabeljau mit Erbsenrisotto.

Alle zwei Monate soll es eine rundum erneuerte Karte geben. Dafür haben sich die Brüder Kielmeyer das Küchenduo aus Anton Lebersorger und Ivan Lazarenko, der zuvor im Restaurant Schloss Filseck am Herd stand, ins Haus geholt. „Wir wollen uns hier keine Konkurrenz zum eigenen Betrieb nebenan machen, sondern etwas bieten, das es so in Esslingen noch nicht gibt. Wir setzen auf Wertigkeit, was die Küche und die Ausstattung des Lokals angeht“, so der 32-jährige Lutz Kielmeyer. Erfahrung im Gastro-Bereich haben die Brüder durch die Familienbetriebe. Neben Kielmeyers Besen gehört auch ein Weinberg und eine Schnapsbrennerei dazu. Nun versucht es der Sonderpädagoge mit seinem 29-jährigen Bruder Hannes im eigenen Lokal.

Beste Voraussetzungen sind nach dem eineinhalbjährigen, mehrere Hunderttausend Euro teuren, nervenaufreibenden sowie schweißtreibenden Umbau gegeben: Im Außenbereich gibt es 70 Sitzplätze. Dafür wurden einige Parkplätze am Marktplatz verlegt. Im Innenbereich hat es Platz für 80 Gäste. Im Obergeschoss stehen mehrere Räume für geschlossene Gesellschaften zur Verfügung. Anders als geplant, können die Brüder den Gewölbekeller jedoch nicht nutzen, da hat der Denkmalschutz einen Riegel vorgeschoben. Auf Veranstaltungen wie Weinproben wollen die Junggastronomen trotzdem nicht verzichten, die sollen in den anderen Räumen stattfinden. Eine erste Feuerprobe steht dem neuen Lokal mit der Beteiligung am „Esslinger Sommer“ im August bevor.