Wirte auf den Fildern: Die Gaststätte Emerland
So etwas nennt man Familienbande! Seit 40 Jahren gibt es die Gaststätte Emerland. Jeder in der Metzger-Familie arbeitet im Restaurant mit. Ludwig, Patrick, Jürgen, Gabi und Anna Grimminger (oben von links) packen gemeinsam an.
Ludwig Grimminger ist gelernter Metzger. Nachdem er in der Gaststätte Sonne und dem Vereinsheim in Sielmingen gearbeitet hat, eröffnete er 1978 die Gaststätte Emerland. Seitdem hat sich das Restaurant verändert. „Fünf Jahre nach der Eröffnung mussten wir schon einen Raum anbauen, denn es wollten zu viele bei uns essen“, sagt der Gründer. Heute finden 120 Personen Platz zum Essen. Der Großvater der Familie kann selbst aber nicht mehr so viel mitarbeiten.
Die Arbeit übernehmen nun die beiden nächsten Generationen. Hinter dem Herd stehen sein Sohn Jürgen und sein Enkel Patrick Grimminger. Alle haben das Metzgerhandwerk erlernt. Das Essen bringen Ludwigs Frau Gabi Grimminger und ihre Tochter Anna zu den Gästen. Das Emerland ist ein Familienbetrieb. „Ohne das Team um uns herum würde hier aber auch nichts funktionieren“, sagt Gabi Grimminger. „Die gehören eigentlich schon zur Familie.“ Die Gäste des Emerlands könnten unterschiedlicher kaum sein: „Von Schülern über Arbeiter bis hin zu Bankern – jeder ist bei uns willkommen und schätzt unser Essen“, sagt Jürgen Grimminger. Schüler des nahen Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums kommen in ihrer Mittagspause in die Gaststätte. „Sie können Spätzle, Pommes, Schnitzel oder Kartoffelsalat essen und mitnehmen“, erklärt Gabi Grimminger. Das Mittagsgeschäft ist das Wichtigste. Viele Stammkunden kommen. Lediglich an drei Abenden ist das Lokal geöffnet und nach Absprache. Der Samstag ist Ruhetag. „Es ist aber eigentlich nie der Fall, dass wir da frei haben“, sagt Gabi lachend. Die Köche sind sich einig: „Das Schnitzel mit Kartoffelsalat ist der absolute Dauerbrenner.“
Das Emerlands bietet schwäbisch-bürgerliche Küche an. „Genau das wollen unsere Gäste“, sagt Jürgen Grimminger. Neben Klassikern wie Maultaschen gibt es Wildgerichte. Mit dem Party-Service liefert die Gaststätte ihr Essen auch aus. „Wir kochen für Geburtstage, aber auch für Firmenfeiern“, erklärt Patrick Grimminger. „Das sind Kunden aus der Umgebung sowie aus Stuttgart. Es spricht sich rum, wenn es gut ist.“
Als Gastronom hat man einen langen Arbeitstag, 16 Stunden sind nicht unüblich. Wenigstens ist der Heimweg nicht weit. Die Familie wohnt über der Gaststätte. „Der Alltag hält immer Überraschungen bereit und ist abwechslungsreich“, sagen die Grimmingers.
Trotzdem können sich die Jüngeren auch eine andere berufliche Laufbahn vorstellen. Anna Grimminger studiert und hilft nebenher aus. Patrick Grimminger kann sich eine andere Gastronomie vorstellen: „Ein Traum wäre es schon, in San Francisco eine Art Pub zu eröffnen.“ Bis dahin packt die Familie Grimminger aber gemeinsam im Emerland an.