Das vegane Weihnachtsmenü: Ganz ohne Gans
Zum Fest der Liebe mal etwas anderes: Thomas Adam, der Koch des Körle und Adam aus Feuerbach, hat für die Mahlzeit-Leser ein besonderes Drei-Gänge-Menü für die Feiertage kreiert. Kulinarisch geht es dabei untierisch zu. Thomas Adam zeigt, dass auch ein veganes Menü ganz festlich sein kann.
Ob mediterrane oder orientalische Küche: vieles ist vegetarisch oder vegan, ohne dass dieser Stempel drauf ist. Und doch kommen die Menschen vor allem aus diesem Grund in das Feuerbacher Restaurant Körle & Adam, das für seine vegane Küche über Stuttgarts Grenzen hinaus bekannt ist. Für die Leser von mahlzeit.city haben die beiden Betreiber ein Weihnachtsmenü gezaubert, das zwar kein Tier beinhaltet, aber jede Menge Weihnachtsaroma versprüht.
„Vegan ist für mich mittlerweile ein Unwort“, sagt Alexander Körle. Eine Aussage, die man von einem Veganer und Chef eines solchen Restaurants nicht unbedingt erwartet. Und doch meint Körle dies genau so. „Das Wort ist öffentlich so negativ belegt“, erklärt er. Dennoch sei ihm wichtig, dass sich in der Gesellschaft etwas bewege. Die zwei Gastronomen leben beide vegan. Die Entscheidung dazu haben sie aus ethischen Gründen gefällt. Fleisch habe ihnen geschmeckt. Früher gab es auch Fleisch auf der Karte, 2012 wurde die Küche vegetarisch und vor vier Jahren stellten sie auf rein pflanzlich um. „Wir haben das zunächst gar nicht kommuniziert, dass nun alles vegan und nicht mehr nur vegetarisch ist. Keiner hat es gemerkt“, erinnern sich die beiden. Für die Restaurantbetreiber ist dies nicht nur eine persönliche Bestätigung, sondern auch ein Beleg dafür, dass gutes Essen nun mal gutes Essen sei.
„Wer zu uns ins Restaurant kommt, macht dies, um einen schönen Abend zu haben“, sind Alexander Körle und Thomas Adam überzeugt. „Wir sind in erster Linie Gastronomie“, sagt Körle. Und die Menschen kommen, weil es ihnen schmeckt. Spontan einen Tisch bei ihnen zu bekommen, ist fast unmöglich. „Die Leute fragen drei Monate im Voraus nach Terminen“, sagt Adam etwas ungläubig. Denn ob man in drei Monaten an dem Abend dann ausgerechnet Lust hat, Essen zu gehen, sei ja nicht garantiert. Aber ohne Reservierungen könne man nicht planen. Kaum zu glauben, dass sich die beiden lange nicht getraut haben, auf vegan umzustellen.
Im Körle & Adam kann es schon mal passieren, dass VfB-Stars wie Daniel Didavi oder Timo Hildebrand am Nachbartisch sitzen. Für die einen ist es eine Lebenseinstellung, für andere Trend. Einige ältere Menschen wiederum ernähren sich aus gesundheitlichen Gründen pflanzlich.
Dass man auch ein veganes Weihnachtsessen selbst kochen kann, das garantiert jedem schmeckt und nichts vermissen lässt, zeigt das Drei-Gänge-Menü, das Thomas Adam für die Nord-Rundschau kreiert hat. Die Vorspeise besteht aus Fenchel, Hummus und Datteln. Hummus ist ein orientalischer Klassiker, der laut Adam definitiv besser schmeckt, wenn man getrocknete Kichererbsen verwendet und sie über Nacht einweicht. „Die aus der Dose gehen auch“, sagt er. Dem Risotto mit Grünkohl und Kürbis verpasst der Koch mit frischer Vanille ein weihnachtliches Aroma. „Die Vanille ist nicht süß“, beruhigt er. Saisonale Zutaten zeichnen seine Küche ohnehin aus. Weihnachtlich abgerundet wird das Menü mit einer Schokoladen-Lebkuchencreme mit Glühweinkirschen. Guten Appetit!