Von der Pop-up-Bar zum Wein im Rosenladen

Eigentlich war es nur eine witzige temporäre Sache, nun geht das Engagement in die Verlängerung: Adrian Beurer betreibt im Waiblinger Zentrum ein Jahr länger den Wein im Rosenladen. Das Pop-up ploppt also noch ein ganzes Jahr auf, was danach passiert, steht allerdings noch in den Sternen.

„Das ist super gelaufen und hat einfach Spaß gemacht“, sagt Adrian Beurer über die drei Monate, in denen der gerade in den Abschlussprüfungen steckende Abiturient so nebenbei im vergangenen Herbst in der Waiblinger Altstadt die Pop-up-Weinbar mit „Wein im Rosenladen“ an der Langen Straße betrieben hat. Und weil es so schön und erfolgreich gewesen ist, hängen die Beurers für ihre überregionale Probierstube für vielfältigen Weingenuss noch ein Jahr dran. Die Pop-up-Weinbar mit idyllischen Innenstadt-Außenbereich unterm alten Lindenbaum und auf dem gepflasterten Platz hin zum Altstadtgässle Mittlere Sack geht in die Verlängerung.

Die Idee zum Pop-up-Weinladen sei ursprünglich quasi aus der innerstädtischen Not geboren, erklärt Adrian Beurer. Der Stadtmarketing-Mann Marc Funk hatte den Junior aus dem Stettener Weingut ­ Beurer angesichts des sich abzeichnenden Leerstands im Lädle am Altstadt-Straßeneck angesprochen. Denn die Suche dort, wo derzeit durchaus einige Leerstände nahe dem historischen Marktplatz auffallen, galt nicht irgendeinem handelstechnischen Notnagel. Ziel war, sagt Funk beim eigenen Probierbesuch im Rosenladen: „Da muss etwas Lebendiges rein.“

Das Konzept, das der angehende Nachwuchsweinmacher Beurer dann für drei Monate in der Pop-up-Weinbar getestet hat, funktioniert offenkundig hervorragend. „Das lief saugut, Die Leute haben es angenommen, und mir macht es Spaß“, sagt der 19-Jährige. Trotz des laufenden Abiturs war es denn auch keine Frage, die Chance zu ergreifen, den Wein im Rosenladen nochmals ein Jahr anzubieten. Mittwochs von 11 bis 17 Uhr, freitags von 17 bis 21.30 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr – das sind die Öffnungszeiten, zu denen unter dem Lindenbaum oder im Rosenladen im schlicht-gemütlichen Ambiente Wein ausgeschenkt wird. Weil allerdings keine Konkurrenz zur donnerstäglichen Erfolgsveranstaltung „Waiblingen erfrischt“ am Marktplatz entstehen soll, ist von Juli bis September anstelle des Donnerstags der Freitag der Öffnungstag in der Weinbar.

Dort können dann weiterhin nicht nur Beurer-Weine, sondern – teils thematisch oder sortenbezogen ausgewählte – unterschiedliche Tropfen von bekannten und befreundeten Weingütern aus der Region, aus anderen Anbaugebieten und fernen Weinländern probiert werden. „Wir wollen die Vielfalt des Weines zeigen“, sagt Adrian Beurer dazu, deshalb sei es eben nicht der Plan, nur eigenen Wein auszuschenken. Bei den Specials wird von Fall zu Fall für passende kulinarische Begleitung gesorgt. Und eins sei auch klar: „Wer unter der Woche mittags etwas trinken möchte, darf seinen Mittagstisch oder sein Vesper gerne mitbringen.“

Wie es nach dem Verlängerungsjahr an der Langen Straße weitergeht, steht noch in den Sternen. Adrian Beurer, der im Rosenladen bei Bedarf vom Rest der Familie unterstützt wird, will die Wengertertradition im Hause Beurer jedenfalls weiterführen. Ein Studium in Geisenheim möglicherweise, sagt er zur persönlichen Perspektive: „Aber viele sagen derzeit auch, dass es viel mehr bringt, zunächst eine Lehre zu machen.“

Schreibe einen Kommentar