Restauranttest: Das Burgerheart in der Innenstadt

Und wieder ein Burgerladen für Stuttgart! Und wieder einer, der damit wirbt, die besten Burger in der Stadt zu machen. Noch hält das Lokal in der Tübinger Straße allerdings nicht, was es in der Eigenwerbung verspricht, findet unsere mahlzeit-Kritikerin.

Burger boomen seit Jahren, und ein Ende ist nicht abzusehen. Nun hat in Stuttgart, ohnehin­ nicht arm an Burgerbratereien, eine weitere Kette eröffnet: das Burgerheart, im ehemaligen Tü 8 in der Tübinger Straße. Die Idee zu dieser Systemgastronomie stammt aus Würzburg. Inzwischen gibt es ­ 17 Franchise-Filialen in Deutschland.

Das Burgerheart will „ein Laden“ sein, „der dir die besten Burger bietet“, „in dem es schmeckt wie selbst gemacht“. Hält die Eigenwerbung, was sie verspricht? Klar ist schon mal: Man sitzt hier angenehm. Das Ambiente ist in schickem Industrie-Stil gehalten. Es gibt Sitznischen, eine große Bar, ein DJ-Podest und einen Außenbereich. Die Karte klingt vielversprechend, die Auswahl ist groß, etwa bei den Buns, wo man sich zwischen Lauge, Brioche, Vollkorn, Sesam und ohne entscheiden kann. „Die Vielfalt, auch beim vegetarischen und veganen Angebot, macht uns aus“, sagt der Geschäftsführer­ Nima Nafeei.

Also wird gleich mal eine vegetarische Variante probiert: der Killer Kowalski (7,90 Euro) – ohne Brötchen, dafür auf einem kleinen Salatbett serviert. Kowalski war ein Wrestler, doch der nach ihm benannte Burger haut einen nicht um. Das Zartweizen-Linsen-Patty ist bröselig, fast kalt und hat einen unangenehmen Bitterton. Unter der Woche gibt es von 11 bis 17 Uhr Mittagsmenüs zu 9,90 Euro. Ansonsten müssen Beilagen separat bestellt werden, was sich summiert. Die Pommes (Portion ab 2,90 Euro) sind in Ordnung, die für weitere 1,80 Euro georderte Trüffelmayo schmeckt richtig gut. Etwas traurig kommt dagegen der New York Chili Cheese (8,90 Euro) daher: Das Fleisch ist durchgebraten und trocken, bei Käse und Soße wurde gespart. Dabei müssen Burger saftig sein und triefen.

Immerhin: Die Canadian Fries (Portion ab 5,40 Euro) überzeugen. Auf der gewählten Variante thronen Coleslaw (cremiger Krautsalat), Zwiebeln und Barbeque-Pork. Passt nicht zusammen? Doch passt prima – und schmeckt. Allerdings werden das kanadische National­gericht wie auch die frittierten Zwiebelringe und Süßkartoffel-Pommes serviert, als die Burger schon verspeist sind. Trotz Hinweisen, dass noch etwas fehlt. Eine Entschädigung wird ebenso wenig angeboten, wie nach dem Garpunkt des Burgerfleischs gefragt wurde. Aber wer weiß, wenn das Burgerheart beim Service und in der Küche nachbessert, werden hier vielleicht doch noch richtig gute Burger serviert.

Burgerheart

Tübinger Straße 8, Stuttgart-Mitte
Telefon 07 11 / 50 47 74 29
Öffnungszeiten: Täglich ab 11 Uhr, Montag bis Donnerstag bis 23.30 Uhr, Freitag und Samstag bis 1 Uhr und am Sonntag bis 21.30 Uhr.

stuttgart.burgerheart.com

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