Restauranttest: Das Rothaus-Restaurant im Gerber

Es gibt Konkurrenz für die Platzhirsche! Nach der Schönbuch-Brauerei und Dinkelacker hat nun auch die Rothaus-Brauerei eine Dependance in Stuttgart eröffnet – im Gerber eine Mischung aus Restaurant, Bar und Biergarten. Mit einem sehr guten Angebot, wie unsere mahlzeit-Kritikerin findet.

Kein „einfaches Brauhaus“ sei das Rothaus im Gerber, sagt Denise Schuler. Man habe schon einen gehobeneren Anspruch. Sie betreibt mit ihrer Familie den Mix aus Bar und Restaurant im Gerber für die Schwarzwälder Brauerei. Viel Wert gelegt hat man auf die Innenarchitektur, denn sie soll den Schwarzwald direkt nach Stuttgart bringen: mit Schindeln an der Decke, originaler Zäpflebar und Kuckucksuhr.

Doch eines der wichtigsten Dinge in einer Brauereigaststätte ist das Bier. Der sehr freundliche Kellner empfiehlt ein Maidle, ein naturtrübes Bier (3,20 Euro) – die Empfehlung trifft unseren Biergeschmack. Auch beim Essen überzeugt das Rothaus im Gerber. Schon der gemischte Vorspeisensalat (4,50 Euro) ist knackig und frisch. Ein Pluspunkt: Es wird nicht einfach nur schnöder Eisbergsalat serviert, sondern frischer, grüner Salat und Gemüse. Wirklich ausgezeichnet ist die Schwarzwaldforelle Müllerin Art (15,90 Euro) mit Gemüse und Kartoffeln. Ein bisschen schade ist: Die Kartoffeln konnte man nicht durch eine andere Beilage ersetzen. Das möge der Koch nicht, wenn der Laden so voll ist, sagt der Kellner. Aber der Fisch ist auf den Punkt gebacken, hätte aber vielleicht noch etwas mehr Zitrone und Petersilie vertragen.

Auch bei den Portionen geizt Familie Schuler keineswegs. Der gefüllte Brezelknödel (11,90 Euro) ist genau genommen nicht nur einer, sondern es sind zwei Knödel, mit Käse gefüllt; zusammen so groß wie der ganze Teller. Empfehlenswert dazu: die Märzenbiersoße (2,00 Euro). Das gegrillte Gemüse (3,50 Euro) passt gut als Beilage und ist nicht zu fettig. Die ganze Portion reicht noch für ein Mittagessen am nächsten Tag – denn was übrig bleibt, lässt der Kellner geflissentlich einpacken.

Weil die Portionen so groß sind, rät der überaus nette Kellner von einem Beilagensalat ab. Das schaffe man sicher nicht. Und fügt lachend dazu: „Ich bin auf eurer Seite!“ Preislich haben sich die Badener an die Vorlieben der Schwaben angepasst: Es ist nicht zu teuer. Zudem seien die Produkte, vom Kaffee über die Forelle regional, nämlich aus dem Schwarzwald, sagt Denise Schuler. Frisch schmeckt alles im Restaurant Rothaus – auch finden sich keine untergejubelten Fertigprodukte. Nur das Dessert hat der Kellner am Ende vergessen. Die Küche habe schon zu.

Rothaus im Gerber

Tübinger Straße 22–26, S-Mitte
Telefon 07 11 /  12 25 21 05.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11 bis 22 Uhr, Samstag von 9 bis 24 Uhr.

rothaus-stuttgart.de

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