Wirte auf den Fildern: Die Gaststätte ist wie ihr erstes Baby

Das Paar ist in der Gastroszene bekannt, nun wagen sie zum ersten mal den Schritt in die Selbstständigkeit: Nihal und Yasar Cakmak haben die Gaststätte des TSV 07 übernommen. Ohne Kompromisse, die zwei sind mit Kindern und Hund gleich direkt über dem Restaurant eingezogen.

Neue Gesichter auf der Waldau. Die Eheleute Nihal und Yasar Cakmak haben das Vereinslokal des TSV 07 übernommen. Am Guts-Muths-Weg wird seit dem 1. September täglich außer mittwochs regionale Kost serviert: Käsespätzle, Rostbraten, Putenmedaillons in Riesling-Rahm und mehr, außerdem Kuchen. Ein deutsch-türkisches Ehepaar und urschwäbische Klassiker, wie passt das? „Wir sind beide quasi im Schwabenland aufgewachsen“, sagt Nihal Cakmak, und tatsächlich blitzt bei der 46-Jährigen hier und da der hiesige Dialekt durch. Ihr Mann, eigentlich gebürtig aus Dortmund, betont: Spätzle werden in seinem Lokal mit der Hand geschabt, Kartoffelsalat und Maultaschen selbst gemacht. „Wie aus Omas Küche“, sagt der 47-Jährige und lacht.

Die Eheleute wissen, worauf sie sich einlassen. Yasar Cakmak ist vom Fach und arbeitet seit 32 Jahren in der Gastronomie auf der Filderebene. „Meine Ausbildung zum Restaurantfachmann habe ich im Hotel Fontana in Vaihingen gemacht“, erklärt er, danach habe er in Betrieben in Möhringen oder Leinfelden-Echterdingen gearbeitet, „ich bin bekannt wie ein bunter Hund“. Jetzt kommt erstmals etwas Eigenes. Yasar Cakmak strahlt. „Das ist unser erstes Baby hier“, sagt er. „Wir haben uns unseren Traum verwirklicht.“ Wie groß der Wunsch tatsächlich war, zeigt sich daran, dass die Cakmaks sich voll und ganz drauf eingelassen haben und mit zwei Söhnen – beide große Fußballfans – und dem Familienhund Nazar auf die Waldau gezogen sind, in die Pächterwohnung direkt über der Gaststätte. „Das ist unser Ding. Mit Leib und Seele“, sagt Nihal Cakmak.

Ganz ohne ist die neue Aufgabe nicht. Das Vereinsheim ist groß: Drinnen können in einem zweigeteilten Gastraum plus einem renovierten Nebenraum zusammengenommen bis zu 130 Personen Platz nehmen, auf der sonnigen Terrasse noch mal 110, und eine Kegelbahn gibt es auch noch. Yasar Cakmak bringt sich im Restaurant, hinter der Bar und im Service ein – „ich arbeite als Chef kräftig mit“, betont er. Seine Frau, deren Hauptberuf Versicherungskauffrau ist, übernimmt im Hintergrund eher den buchhalterischen Part.

Der Übergang vom bisherigen Pächter lief bis auf eine kurze Schließphase in den Sommerferien nahtlos. Seit Anfang September ist unter dem neuen Namen „Nica“ offen. Der Name steht als Abkürzung für Nihal Cakmak. Der Einstand sei gut gelaufen. „Wir hatten sehr positive Rückmeldung“, sagt Yasar Cakmak. Nun gelte es, die Stammgäste zu überzeugen und neues Publikum dazu zu gewinnen. Klappen soll das unter anderem mit einem neuen Cocktail-Angebot, „damit wollen wir junge Leute anziehen“, sagt er. Die ersten Veranstaltungen sind auch schon terminiert. Geplant sind eine Halloween- und eine Silvesterparty.

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