Der Hinterhofgarten – Die Ungeduld wächst

Jeden Morgen gehe ich gerade ein und dieselbe Routine durch – aufstehen, Rollladen hoch, der Blick geht aus dem Fenster und gen Himmel. Dann der Blick in diverse Wetter-Apps. Wie wird es heute? Wie die kommenden Tage? Wann können die ersten Zöglinge endlich raus?

Die Fensterbänke sind längst vollends belegt, überall wächst, sprießt, gedeiht es. Doch trotz des Umstands, dass die Winter hier immer wärmer werden und der kalendarische Frühlingsanfang nun auch schon da ist – es ist immer noch zu früh, draußen einzupflanzen. Die Gefahr, dass es nachts dann doch nochmal Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt geben könnte, ist zu hoch.

Vor gut 14 Tagen habe ich dennoch drei Testreihen mit Rettich und Radieschen gesetzt, sie schlagen sich bisher solide. Einige andere Zöglinge wären wohl auch schon soweit – der Mangold, die Zucchini, allen voran der Kürbis.  Letzteren habe ich vergangenes Wochenende ebenfalls an die frische Luft gesetzt. An einem windgeschützten Plätzchen. Kürbis ist zäh, der wird das schon packen. Außerdem ist die Pflanze der Gattung „Cucurbitaceae“ so raumgreifend unterwegs, dass es wohl sowieso besser wäre, wenn nicht alle vier Zöglinge durchkommen. Des Platzes wegen.

Wir machen das mit den Stäbchen

Währenddessen müssen sich Tomaten, Chili, Paprika und Auberginen noch gedulden. Sie gedeihen prächtig. Und benötigen mehr Halt. „Wir machen das mit den Fähnchen“, entschied einst ein bekanntes Kreditinstitut in einem seiner Werbespots – ich mache das mit den Stäbchen. Die extra-langen Schaschlick-Spieße gibt es im gut sortierten Einzelhandel. Sie bieten den Pflanzen für die nächsten Wochen eine Stütze, die den geraden Wuchs fördert und genügend Stabilität verleiht, bis es dann nach draußen geht. Ein letzter Check der Wetter-App … Nein, es ist immer noch zu früh.

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