SPEISEKAMMER WEST | S-WEST

Es gibt nicht gerade viele Restaurants in Stuttgart, die die strengen Slow-Food-Kriterien erfüllen. Es muss ohne Geschmacksverstärker gekocht werden, die Produkte kommen fast ausschließlich aus der Region, das Essen muss zudem in einem besonders guten Preis-Leistungs- Verhältnis stehen.

Im aktuellen Slow-Food- Führer ist die Speisekammer West eines von zwei Stuttgarter Restaurants, die es in das Gastro-Bibelchen geschafft haben (das andere ist das Lamm in Feuerbach). So wundert es auch nicht, dass alle Produzenten und Lieferanten am Anfang der Karte aufgelistet werden: Regionaler geht es nicht. Der Käse kommt von der Schwäbischen Alb, das Brot vom Bäcker Bosch ums Eck. Regional ja, konservativ nein. Hier wird toll kombiniert: Zur gebratenen Roten Bete mit Sesam gibt es Feldsalat mit Walnussdressing, die Petersilienwurzelcremesuppe wird mit Schinkenchip „zum Tunken“ serviert. Der Klassiker schlechthin ist natürlich der Zwiebelrostbraten vom Albrind mit Lembergersoße und hausgemachten Spätzle. Die Forelle kommt aus Oberkochener Zucht und wurde ganz schlicht in Zitronenbutter gebraten, dazu gibt es Kartoffeln.

An einem Freitagabend ist jeder Tisch reserviert. Und trotzdem behält der Service stets den Überblick. Was die Wirtin Dorit Münzer-Bock hier kredenzt, hat Geschmack ohne Geschmacksverstärker. Und selbst auf der Getränkekarte geht es so regional wie möglich zu: vom Kaffee bis zum Wein.

Text: Anja Wasserbäch, Bilder: Speisekammer West

Schreibe einen Kommentar