PIER 51 | S-DEGERLOCH

Wir haben einen Platz ganz hinten in der Nische erwischt und können in aller Ruhe das Geschehen genießen. Wobei Ruhe relativ ist, denn zum gedimmten Licht ist der Sound mit Croonern aus den 50ern und Soul aus den 70ern ganz schön aufgedreht. Aber passt schon, denn das Pier 51 ist ein Gesamtkonzept, das einem amerikanischen Hafenrestaurant nachempfunden ist. Da kann es schon mal etwas lauter werden, wenn an der Bar ein deutsch-amerikanisches Pärchen einen Cocktail schlürft (nein, es sind dann doch insgesamt zwei!) und sich zwei Herren in den Enddreißigern ihr dunkles Feierabendhefeweizen gönnen.

Entscheidend im Pier 51, das zum Rauschenberger-Imperium gehört (Cube im Kunstmuseum und mit dem Goldberg in Fellbach jetzt auch ein Sternerestaurant) ist, dass man richtig gut essen kann – und dafür auch gutes Geld zahlen muss. Beim Rib Eye sind das 43,90 Euro für 350 Gramm ohne Beilagen, beim Hummer 10,80 Euro pro 100 Gramm.

Auf beides ist man hier spezialisiert: hochwertige Steaks und frischen Hummer (der sich im Becken tummelt). Wir hatten ihn als schaumige Boston Lobster Bisque und uns danach für das kleinste Filetsteak (180 Gramm) entschieden, zu dem wir ein herzhaft-kompaktes Kartoffelgratin und würzigen Blattspinat als Beilage orderten. Und dunkles Hefe hin oder her: Dazu kann man aus gut zwei Dutzend offen Weinen auswählen, die ihren Preis wert sind.

Text: Matthias Ring, Bilder: Ronny Schönebaum

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