Vana-Eiscafé mit Filiale im Stuttgarter Westen
Ein Neuzugang an der Schleckfront: Nach besten Erfahrungen in Fellbach, wo er sich einen sehr guten Ruf erkämpft hat, eröffnet Joannis Nakos seine zweite Filiale am Berliner Platz gerade noch so im Stadtbezirk West. Hier gilt nach seinen ersten Erfahrungen: Vor allem die Klassiker sind begehrt.
Eis, Freibäder und Biergärten haben eines gemeinsam: Sie machen nur Spaß, wenn schönes Wetter ist. Das war in letzter Zeit so rar wie es Parkplätze im Westen sind, doch vorsichtig optimistisch ausgedrückt dürften wir das Schlimmste überstanden haben. Ein guter Zeitpunkt also, um den jüngsten Neuzugang in der wachsenden Liste der Stuttgarter Eisläden mal unter die Lupe zu nehmen. Vana Eis heißt der, angesiedelt an der äußersten Ecke des Westens in den Rosenberghöfen am Berliner Platz.
Der Betreiber: Kein Unbekannter in der regionalen Schleckszene. 2014 öffnete Joannis Nakos das erste Vana-Eiscafé in Fellbach, bis heute produziert er dort täglich frisches Eis. Der Laden wurde vom Start weg sehr gut angenommen, das Eis war stark nachgefragt. „Die Leute kommen aus Waiblingen oder Schorndorf zu uns, um unser Eis zu essen“, freut er sich.
Und schmiedete schon bald nach der geglückten Eröffnung Pläne für eine Dependance in der Stuttgarter Innenstadt. Nakos ist ein klassischer Quereinsteiger, der nach einer Karriere in der Betriebswirtschaft noch einmal ganz neu anfangen wollte: „Um mit meinen Händen zu arbeiten und etwas Schönes zu erschaffen.“ Und ein Rückgrat aus BWL hat keinem Gastronomen geschadet, rechnen muss man durchaus auch. Nach einer Ausbildung bei einem Konditormeister und einer Auseinandersetzung mit dem Thema Speiseeis war ihm klar: Ein eigener Eisladen sollte es sein! „Vor allem“, wie er sich schmunzelnd erinnert, „weil ich selbst unfassbar gerne Eis und Nachspeisen esse.“
Sein bester Kunde ist er nicht geworden. Dafür viele andere. Seit einigen Wochen hat sein zweites Geschäft geöffnet, wie in Fellbach will Nakos auch am Berliner Platz auf Qualität setzen. „Wir verwenden frische Früchte und verzichten auf Konservierungsstoffe. Das macht sich unmittelbar am Geschmack bemerkbar.“ Sorten wie Remstal-Apfel heißen also nicht nur verlockend, sie sind tatsächlich regional und werden von Bauern aus dem Remstal möglich gemacht.
Zitroneneis in schwarz, Fleur de Sel-Hibiskus oder Rhabarber-Gin, laktosefrei oder gleich vegan, auf dem Eissektor ist alles möglich. Aber: „Die Klassiker Schokolade, Vanille und Erdbeere sind immer noch begehrt“, sagt Nakos. Über die Jahre hat er sich 170 Eis-Kreationen ausgedacht, die eine oder andere Kreation darunter – ein Tomateneis oder eines aus Paprika zum Beispiel – kam bei den Kunden nicht ganz so gut an; in der Regel stoßen seine besonderen Sorten aber auf Begeisterung, sagt er. Wie etwa Kaktusfeige, Ananas-Minze, Birne Helene oder Kokos-Himbeere.
Klar, so eine Ananas kann den Anspruch an die Regionalität nicht erfüllen; daher verfolgt Nakos, so sagt er, den Ansatz, so regional, bio und nachhaltig wie möglich an die ganze Sache ranzugehen. Dazu gehören essbare Löffel statt Plastikbesteck. Moderner Eisgenuss also, inklusive mehrerer veganer Sorbets. An Varianz mangelt es nicht: Eine neue Sorte kreiert Nakos binnen zweier Tage, in der Stuttgarter Vana-Niederlassung buhlen 16 verschiedene um die Gunst der schleckenden Kunden.
Doch selbst Regentage weiß der Eis-Maestro wohl zu nutzen. Dann denkt er sich hippe schwarze Aktivkohlewaffeln aus. Macht neue Soßen. Oder schaut mal, wie er den heimischen Gewürzschrank in einer neuen Sorte unterbringt.