Das Sabor Ibérico in Ludwigsburg
Die spanische Küche hält mit einem neuen Konzept Einzug in Ludwigsburg, in der Seestraße in Ludwigsburg hat ein Feinkost- und Tapasladen eröffnet – mit einem hehren Ziel.
Spanischer Wein, iberischer Schinken und andalusische Oliven – im Feinkostladen von Werner Reumann und seiner Geschäftspartnerin Claudia Aguila wird fündig, wer auf der Suche nach spanischen Spezialitäten ist. „Bevor ich den Laden in der Seestraße aufgemacht habe, habe ich eine Marktstudie für Ludwigsburg erstellt und analysiert, was hier fehlt“, sagt Reumann, der in seiner Heimat Venezuela Marketing studiert hat. Das Ergebnis: Spanische Leckereien und Tapas.
Reumann möchte nicht irgendwelche Lebensmittel verkaufen: Es sollen Oliven, Schinken, Wein und Süßigkeiten sein, welche die Ludwigsburger auch im gut sortierten Supermarkt nicht bekommen. „Unser iberischer Schinken stammt von reinrassigen Schweinen, die nur Eicheln zu fressen bekommen haben“, erzählt Reumann stolz.
Im Inneren des Ladens mit dem Namen „Sabor Iberico“, was so viel heißt wie iberischer Geschmack, gibt es allerdings nicht nur Wein und Spezialitäten zum Mitnehmen: an vier Tischen und entlang der Wand können sich die Gäste auch hinsetzen, Wein schlürfen und Oliven picken. Außerdem gibt es eine Karte mit spanischen Tapas, kalten und warmen Häppchen. „Zusätzlich zur regulären Karte haben wir täglich wechselnde Tapas im Angebot“, so der Inhaber. Etwa Tequeno, kleine Teigtaschen mit Käse aus Venezuela, Tintenfisch mit Kartoffeln oder die landestypische Paella.
Etwa fünf bis acht Tapas gebe es täglich im Angebot. Die Häppchen stelle vorwiegend seine Geschäftspartnerin her. „Jeden Tag überraschen wir die Gäste mit etwas Neuem, besonderen aus Spanien, Venezuela oder Argentinien“, sagt Reumann. Mittags gibt es außerdem Panitos, Brötchen gefüllt mit Manchegokäse, mit Chorizo oder Iberico Schinken. Zwischen 2,50 und 3,80 Euro kosten die südländischen Wecken.
Reumanns Geschäftspartnerin hatte früher einen Feinkostladen am Kaffeeberg. „Aber der war zu klein und zu weit weg. „Ich habe das Potenzial gesehen und sie überredet, mit mir den Laden in der Innenstadt zu eröffnen“, sagt Reumann, der erst vor zwei Jahren mit seiner Frau und den beiden Kindern von Venezuela nach Deutschland gezogen ist. Um seinen Kindern eine bessere Zukunft bieten zu können. Auch Claudia Aguila stammt aus Südamerika. Sie ist in Argentinien aufgewachsen.
Der Laden der beiden Auswanderer ist täglich von 10.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet, sonntags und montags ist Ruhetag. Aber erst gegen Abend werde der Laden so richtig voll. „Die Gäste sitzen und stehen dann, trinken ihren Wein, essen Tapas und unterhalten sich“, sagt Reumann. „Normalerweise sind Deutsche sehr formell, aber hier werden sie offener. Außerdem bringen sie mir Deutsch bei und ich ihnen Spanisch.“
Bevor die Gäste etwas kaufen, dürfen sie die Weine, Oliven und anderen Spezialitäten in dem Laden gern auch probieren. „Die Oliven mit Paprika und Knoblauch sind meine Lieblingsoliven“, sagt Reumann. „Aber jeder hat da einen anderen Geschmack.“ Nichtsdestotrotz: jedes der Produkte, das über ihren Ladentisch geht, wird von Reumann und Aguila getestet. „Deswegen haben wir auch nur etwa zwölf Weine im Angebot“, sagt Reumann. „Wenn es mir nicht schmeckt, dann kaufe ich es für meine Gäste auch nicht ein“, sagt er.