Filippo Incorvaia hat schon für Weltstars gekocht
In unserer Serie Wirte auf den Fildern sind wir wieder fündig geworden: Das Wirtspaar Incorvaia ist neu auf den Fildern. Ihre Stammgäste haben sie gleich mitgebracht. Und eine bewegte Geschichte: Filippo Incorvaia kochte schon für Weltstars wie Niki Lauda oder Michael Schumacher.
Seit diesem Monat hat das Vereinsheim des Kleingartenvereins Kaltental einen neuen Pächter – Filippo Incorvaia. Der Italiener will seinen Gästen nicht nur Klassiker wie Pizza und Pasta anbieten, sondern er arbeitet gern mit mediterranen Zutaten. Doch wie verschlug es den Italiener nach Stuttgart?
In der Küstenstadt Gela in Sizilien ist Incorvaia geboren. Nach einer Ausbildung zum Koch und Hotelfachmann zog es ihn nach Wien. Sein Onkel wohnte schon damals in Stuttgart; seiner Anfrage folgte der Sizilianer und fand schnell Arbeit. „Ich habe in vielen Restaurants gearbeitet. Oft waren es italienische Lokale, ich kochte auch schon Deutsch oder Griechisch“, erzählt er. „Am liebsten ist mir aber die italienische Küche. Die mediterranen Zutaten sind die besten. Da kann ich kreativ werden.“
Als Mitarbeiter in verschiedenen Nobelrestaurants bekochte er Weltstars wie Niki Lauda, Michael Schumacher oder David Copperfield. Nun kocht er mitten im Dachswald im Ristorante Nel Giardino Da Filippo. „Die Ruhe hier gefällt mir sehr“, schwärmt Incorvaia. Seine Gäste sind zwar keine Weltstars mehr, dennoch freut er sich über jeden Einzelnen. „Die größte Belohnung ist es, wenn die Gäste zufrieden sind“, sagt der Italiener.
Seine Kundschaft sieht er in zwei Kategorien. „Einerseits kommen Stammgäste, die mich von anderen Restaurants kennen, aus Stuttgart oder Ostfildern.“ Diese kennen Incorvaias kreative Leidenschaft beim Kochen. Er erzählt, dass sie vorbeikommen und sagen: „Mach einfach etwas.“ Dann lässt er seiner Fantasie freien Lauf. „Ich entwickle auch gerne neue Rezepte“, erzählt er. Seine Liebe zu den Produkten ist spürbar. Viele davon kommen aus Italien, saisonale und regionale Zutaten dürften aber nicht fehlen.
Darüber hinaus will Incorvaia Kunden in der Umgebung ansprechen. Gute, einfache Gerichte seien die Basis, weil das jeder kennt und schätzt. Er will seinen Gästen aber die komplette Bandbreite der mediterranen Küche zeigen. „Manch einer hat schon Neues probiert“, erzählt der Koch stolz. Was diese ungewöhnlichen Speisen sind, kann der Italiener nicht verallgemeinern. „Ich schaue, welche Zutaten ich habe, und dann entstehen mediterrane Klassiker, die nicht jeder kennt.“
Seine Ehefrau Giana Incorvaia bedient die Gäste. Kennengelernt haben sich die beiden vor fast 20 Jahren. Damals arbeiteten sie gemeinsam im Restaurant Come Prima in Stuttgart. „Gerade wegen meiner Familie sind mir zwei Ruhetage in der Woche wichtig“, erklärt der Familienvater.
Das eingespielte Wirte-Team hat sich nun einen Traum erfüllt – ein eigenes Restaurant. „Als Chefkoch oder Geschäftsführer hatte ich immer noch einen Chef über mir. Hier ist der Einzige, der mehr zu sagen hat als wir, der Gast“, beteuert Incorvaia.