Rotweinpreis geht erneut zweimal ins Remstal
Eigentlich räumen die zwei Weingüter jedes Jahr beim deutschen Rotweinpreis ab, nachdem es nun zwei verschiedene Rotweinpreise gibt, eben bei beiden: Die Weingüter Karl Haidle aus Stetten und Jürgen Ellwanger aus Winterbach sind auf Siege abonniert. Andere Württemberger zeigten ebenfalls ihre Klasse.
Um erst gar keine Verwirrung aufkommen zu lassen: Es gibt zwei Rotweinpreise in Deutschland. Von zwei Fachverlagen. Am Wochenende zeichnete Vinum seine Sieger in der Schwabenlandhalle in Fellbach aus, am Montag feierte der Meininger-Verlag im Rahmen der Messe Intervitis seine Sieger. Am Samstag gewann Jungwinzer Moritz Haidle aus Stetten mit seinem Zweigelt und das Weingut Ellwanger aus Winterbach mit einem Lemberger jeweils den ersten Platz (wir berichteten). Am Montag drehten die beiden den Spieß um: Moritz Haidle holte mit seinem Lemberger den ersten Platz, Ellwangers mit dem Zweigelt. „Ich muss zugeben, der Sieg mit dem Lemberger ist mir lieber“, sagte Moritz Haidle, der keine Präferenzen zu den Verlagen hegt, sondern zu den Rebsorten: mittelfristig will er sich eigentlich komplett auf den Lemberger und den Riesling konzentrieren, die für das Anbaugebiet stehen wie sonst keine Sorte.
Unter den Winzern laufen die beiden Wettbewerbe fast gleichberechtigt. Auch beim neueren Meininger-Rotweinpreis machen fast alle Weingüter mit, rund 1200 Weine standen bei der Verkostung auf den Tischen. Verdeckt natürlich, als sogenannte Blindprobe. Wer daran jemals Zweifel gehabt haben könnte, wurde in diesem Jahre mit einem einfachen Beweis gekontert: Das Weingut Rings aus der Pfalz holte sich bei den Spätburgundern mit Lagenbezeichnung gleich den ersten und zweiten Platz, siegte mit einem Syrah bei den internationalen Rebsorten und wurde bei den Cuvées Dritter. „Das war schon total irre wie das im Finale lief“, sagte Verkostungsleiter Christian Wolf, „wenn ich denke wie wir diskutiert haben – und dann liegt Rings zweimal vorne.“ Aud Württemberg schaffte es das Weingut Aldinger übrigens immerhin in das Finale der besten sechs Spätburgunder.
Die weiteren Ergebnisse für Württemberger: Das Weingut Wachtstetter aus Pfaffenhofen belegte beim Lemberger den dritten Platz, ebenso das Collegium Wirtemberg mit seiner Kult Grand Cuvée. Rolf Willy aus Nordheim gewann bei den feinfruchtigen Roten mit seinem Lemberger Red Label, das Weinkonvent Dürrenzimmern belegte Rang zwei mit dem Portugieser Divinus und das Weingut Peter Hornstein (Nonnenhorn am Bodensee) wurde Dritter bei den gereiften Rotweinen mit einem Spätburgunder aus dem Jahr 2010.