Frische Falafel für die Esslinger Innenstadt

Der Mittlere Osten hält mit einem neuen Imbiss kulinarisch Einzug auf der Pliensaustraße in Esslingen. Mit eigenen hohen Ansprüchen. Falafel, so wie sie ihn machten, gebe es in dieser Region bislang nicht. Das Motto des kleinen Lokals: Auf die Frische kommt es an!

„Was ist denn Tarator?“, fragt eine Kundin beim neuen Esslinger Imbiss Middle East in der Pliensaustraße. „Das ist unsere Sesamcreme, die reichen wir zu den Falafelbällchen“, erwidert Yahya Badaoui-Najjar. „Dann doch lieber eine klassische Falafel mit Hummus, ohne Zwiebeln“, gibt die junge Frau ihr Wunschgericht auf. Keine drei Minuten später spaziert sie damit davon. Streetfood, Essen zum Mitnehmen und Verzehren auf der Straße, ist angesagt, und die Kichererbsenbällchen in der Innenstadt rar – die Idee für den neuen Imbiss von Yahya Badaoui-Najjar und seiner Schwester Baschira war schnell geboren.

Ihre Eltern kamen vor vielen Jahren aus dem Libanon nach Deutschland. Die Mutter lebt heute in Hannover, die Geschwister haben sich im Kreis Esslingen niedergelassen. „In Hannover gibt es viel mehr unterschiedliche Imbisse als in Süddeutschland. Da gibt es auch Imbisse, die Gerichte auf Halal-Basis anbieten, also nach islamischem Glauben erlaubt sind. Da existieren auch vier Döner-Lokale nebeneinander, das ist kein Problem. Das scheint hier schwieriger zu sein. Falafel, wie wir sie machen, gibt es hier bislang nicht. Außerdem ist veganes und vegetarisches Essen immer beliebter“, begründet der 25-Jährige die Eröffnung seines kleinen Lokals in Esslingen. Das hat zwar noch die ein oder andere Startschwierigkeit, so sind die Bällchen bei unserem Besuch kleiner als gewöhnlich, weil die Masse an diesem Tag zu feucht ist. Dennoch findet das im mittleren Osten beliebte Gericht, auch hierzulande viele Freunde, wie auch Falafel-Lokale in Stuttgart zeigen.

Weiter außerhalb wird es schon schwieriger qualitativ gute Falafeln zu bekommen, meint auch der neue Imbiss-Betreiber. Die Rezepte im Middle East für die Bällchen, Soßen und Salate stammen von seiner Schwester. „Auf die Frische kommt es an, die richtigen Gewürze und die Falafelmasse muss frisch frittiert, nicht etwa in der Mikrowelle erwärmt werden“, so der junge Mann. Pommes gibt es übrigens auch, und bald sollen Gerichte mit Halloumi, gegrilltem Käse, die Karte erweitern. Derzeit führt Yahya den etwa 40 Quadratmeter großen Laden mit kleiner Sitzecke zusammen mit einem Mitarbeiter.

Der Plan des Wirtschaftsinformatik-Studenten ist allerdings ein anderer. Der Esslinger Laden soll die Blaupause für weitere Lokale sein. „Wir wollen alles so zum Laufen bringen, dass wir in Serie gehen können. Weitere Standorte in Stuttgart oder Kirchheim können wir uns gut vorstellen. Wir wollen eine Kette werden.“