Restauranttest: Das Akeno im Stuttgarter Westen

Nicht nur für Wintergriller: Das japanische Restaurant Akeno will ganz schön viel – und kann das auch.Unsere mahlzeit-Kritikerin war angesichts der Vielfalt in diesem Restaurant erst einmal skeptisch, ging am Ende aber doch sehr zufrieden nach Hause.

Fusion-Küche ist ein schreckliches Wort. Oft hat man das Gefühl, dass ein Wirt alle Vorlieben abdecken möchte, um damit so viele Gäste wie möglich anzusprechen. Der erste Blick auf die umfangreiche Karte des neuen Restaurants Akeno im Stuttgarter Westen: viel ­Sushi, etwas Vietnamesisches, dann noch Gerichte vom heißen Stein, Steak und gar Pommes. Ganz klarer Fall von Fusion-Küche – und erste Überforderung bei uns. Die Wahl fällt schwer. Nebelschwaden ziehen vom Tisch nebenan herüber. Große Sushiplatten fordern hier den großen Auftritt – unterstützt von Trockeneis. Das ist eindrucksvoll.

Während das Ambiente im ehemaligen Café Liebreich schlicht und schön ist. Im hinteren, dunklen, opalgrünen Bereich liegt das Augenmerk allein auf den Gerichten auf dem Tisch. An einem Samstagabend ist das Lokal gut gefüllt, erstaunlich viele Kinder sind hier. Ein Steppke rollt auf seinem Bobbycar herein, die Meister rollen ihr Sushi hinter der Theke.

Bei einer hausgemachten Limonade (Cucumis mit Zitrone, Gurke, Basilikum, Limetten, Soda; 5,90 Euro) fällt die Entscheidung auf drei Vorspeisen zum Teilen. Das Sushi (California Inside-out, 8 Stück, 6,10 Euro) ist top. Wenig spektakulär, aber frisch und ordentlich sind die Sommerrollen mit Lachs, eindrucksvoll und zart die Jakobsmuscheln in Butterschmalz (7,90 Euro), auch wenn das welke Salatblatt zur Deko besser weggelassen worden wäre. Da Ramen-Suppen in Stuttgart gerade ja das nächste große Ding zu sein scheinen, muss die natürlich probiert werden. Die Miso Ramen-Bowl (14,90 Euro) wird wahlweise mit Rind und Spiegelei serviert – geschmacklich top. Eine Offenbarung aber ist das Rinderfilet-Steak (250 Gramm, 34,90 Euro). Die freundliche Servicekraft fragt, ob man wirklich den heißen Stein am Tisch wolle, weil man danach nach Essen rieche. Klar, Wintergriller wollen das, machen auch die Arbeit selbst am Tisch. Das Fleisch ist von bester Qualität, stimmig das Asia-Gemüse dazu, passend und frisch. Und beim Nachtisch dann noch mehr Witz: die gebackenen Eisbällchen werden Frozen Olaf genannt. Eltern, die den Film „­Elsa“ mitsprechen können, ­lachen wissend über den kleinen Schneemann. Auch sonst ist man sehr froh hier, die Rechnung mit der Fusion-Küche geht auf. Alle sind satt und glücklich. Und die Kinder essen Pommes.

Akeno

Rotebühlstraße 151, Stuttgart-West
Telefon 07 11 / 50 45 23 48.
Öffnungszeiten: Von Montag bis Samstag von 11 bis 15 Uhr und von 17 bis 23 Uhr, Sonntag von 17 bis 23 Uhr.

Schreibe einen Kommentar