Restauranttest: Das Himmelreich am Ebnisee

Jetzt wissen wir es: Das Himmelreich liegt am Ebnisee! Unter neuem Besitzer ist das Idyll im Schwäbischen Wald zur beliebten Adresse avanciert. Ein Jahr lang hat Volker Reich (Hotel Reich an der Rems in Schorndorf) den maroden Gasthof renoviert, vorher war hier der bekannte Gastronom Ernst-Ulrich Schassberger am Werk.

Das Himmelreich liegt am Ebnisee. Zumindest auf der gastronomischen Landkarte. Mitte September hat das Restaurant eröffnet, inzwischen kann man im zugehörigen Hotel auch wieder übernachten. Ein Jahr lang hat Volker Reich (Hotel Reich an der Rems in Schorndorf) den maroden Gasthof renoviert, den er von Ernst-Ulrich Schassberger übernommen hat. Jetzt ist das Idyll direkt am Seeufer wiedererwacht – und der Andrang ist enorm. Wer hier einkehren will, sollte auf jeden Fall vorher reservieren.

Die Gaststuben sind mit viel (aber nicht zu viel) Holz gestaltet und liebevoll dekoriert. Der Hauptraum, in dem moderne Lederstühle und Felle das Rustikale gekonnt aufbrechen, gefällt uns am besten. Es gibt Nebenräume für Gesellschaften, und im Sommer werden die Terrasse und der Biergarten 300 Plätze bieten.

Am Sonntagabend sind die meisten Tische besetzt, die Bedienung ist flott und freundlich und behält den Überblick. Die erfreulich kurz gehaltene Karte setzt auf schwäbische Klassiker: Wir sind schließlich in einem Ausflugslokal. Eine ungewöhnliche und für uns doch eher gewöhnungsbedürftige Kombination bietet das Ebnisee-Schmankerl: Eine ganze Forelle (fast) ohne Gräten, mit Schinken und Käse gefüllt, paniert und in Butter gebacken (15,90 Euro). Der Welzheimer Römerspießbraten (12,90 Euro), auch eine Hausspezialität, gefüllt mit Lauch, kann als sehr ordentlicher Sonntagsbraten durchgehen. Wir würden uns vom Küchenchef Benjamin Rosenkranz aber etwas mehr Kreativität und Witz wünschen, wie wir sie von Schorndorf kennen. Doch die saftigen Maultaschen (10,90 Euro) und das knusprige Flößerschnitzel vom Schweinerücken (15,50 Euro) sind ansonsten tadellos – auch angesichts der fair kalkulierten Preise.

Ausgeschenkt wird ein süffiges Bier, die Eigenmarke heißt Reich’s Bräu, gebraut wird es in Gruibingen (3,50 die Halbe). Die Weinkarte konzentriert sich auf zwei junge Winzer: Idler in Strümpfelbach und Ell in Oberkirch. Der offene, nicht zu trockene Grauburgunder von dort (4 Euro ) passt bestens zur eher herzhaften Küche. Zum Nachtisch verführt schließlich das Trio ­Vanilleeis, Himbeeren, Sahne (6,50 Euro), hier draußen am See auf den schönen ­Namen Heißes Himmelreich getauft.

Restaurant Himmelreich
Ebnisee 2, 73667 Kaisersbach

Telefon 07 18 / 2 93 80 20
Öffnungszeiten: Montag Ruhetag. Geöffnet Dienstag bis Donnerstag 12 bis
21.30 Uhr, Freitag bis Sonntag 11.30 bis 23 Uhr.

www.hotel-reich-ebnisee.de.

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