Spagat zwischen bodenständiger und gehobener Küche

Es gibt keine Neuauflage des vorherigen Sternelokals, aber es gibt eine sehr gute Küche. Der Landgasthof am Königsweg in Ohmden hat unter der Leitung eines jungen Paares neu eröffnet, Jennifer und Sascha Grampp  wollen hier etwas aufbauen.

Nach rund zwei Jahren Leerstand ist nun wieder Leben in das denkmalgeschützte Haus in Ohmden eingezogen. Jennifer und Sascha Grampp haben vergangenes Wochenende den Landgasthof am Königsweg wieder eröffnet. In den rund 25 Jahren zuvor hatte sich das Restaurant unter der Leitung von Fritz Richter zu einem überregional bekannten Sternelokal entwickelt. Diese Ära ging 2017 zu Ende.

2018 wurde das 1676 erbaute Haus verkauft, die neuen Eigentümer renovierten den Gasthof, um ihn neu zu vermieten. „Wir haben die Räumlichkeiten im Januar zum ersten Mal besichtigt und waren schnell davon überzeugt, dass wir es hier mit der Selbstständigkeit wagen wollen“, sagt die 30-jährige Restaurantfachfrau. Mit ihrem Mann Sascha Grampp, hat sie das Ohmdener Restaurant mitsamt Hotelbetrieb gepachtet und kein halbes Jahr nach der ersten Besichtigung eröffnet.

Innen gibt es rund 40 Sitzplätze, im schön gestaltetet Außenbereich finden rund 25 Gäste Platz und in den oberen Stockwerken bietet der Landgasthof sieben Zimmer für Übernachtungsgäste. „Wir setzen auf Geschäftsleute, Durchreisende und Erholungssuchende, die einen Ausflug zur schwäbischen Alb machen. Unser Fokus liegt aber klar auf dem Restaurant“, so Sascha Grampp. Der 34-jährige Koch legt für den Neustart in den alten Mauern ein kulinarisches Konzept zwischen gehobener und gut bürgerlicher Küche vor: „Sternegastronomie ist nicht unser Ziel“, sagt er. Stattdessen gibt es modern interpretierte deutsche und schwäbische Gerichte. Etwa einen Zwiebelrostbraten mit gebackenen Schalotten und Marmelade von roter Zwiebel, gebeiztes Bodensee-Felchen mit Wildkräuter-Salat, Pfifferlingcremesuppe oder Graupenrisotto mit Gemüse. „Die Karte ist bewusst klein, weil wir alles frisch zubereiten “, so der Küchenchef. Erfahrung hat er bereits im Schäferhof in Zell und im Restaurant am Stadtpark in Göppingen gesammelt. Seine Frau leitete zuletzt das Restaurant im Golfclub Hohenstaufen.

„Wir wollen hier ein Restaurant führen, wie wir selbst gerne essen gehen. Gehobene und schön angerichtete Speisen mit guter Weinbegleitung und viel Zeit fürs Essen“, bringt es die Hattenhofenerin auf den Punkt. Besonderen Wert legen die beiden auf Zutaten aus der Region: das Fleisch kommt von der schwäbisch-hällischen Erzeugergemeinschaft, das Gemüse aus Hattenhofen. Auf der Weinkarte finden sich hiesige Weingüter wie Aldinger, Kusterer und Graf Adelmann, der Schnaps kommt direkt aus Ohmden. „Wir haben eine große Leidenschaft für die Region und wollen die Erzeuger hier auch unterstützen.“ Die größte Herausforderung sei es nun mit dem Lokal Fuß zu fassen. Im abgelegenen Ohmden könnte das schwierig werden. „Wir glauben, dass die Leute bereit sind hierherzukommen. Es gibt wenig vergleichbare kulinarische Angebote in der Gegend“, meinen die Grampps. Der bekannte Name könnte ebenfalls helfen, Gäste anzulocken, auch wenn sich das Konzept vom Vorgänger unterscheidet.

Landgasthof am Königsweg

Hauptstraße 58, Ohmden
Telefon 07023/9422929
Öffnungszeizten: Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 17 bis 22 Uhr, Sonntag von 11.30 bis 21.30 Uhr.

www.landgasthof-koenigsweg.de​​

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