Die Tradition des Osterlamms: Herkunft und Rezepte
Der Osterhase, die Eiersuche und das Osterlamm. Zur Osterzeit begegnen uns einige Traditionen, von welchen wir gar nicht so genau wissen, woher diese eigentlich kommen. Wir klären die Herkunft der Tradition des Osterlamms.
Hierfür haben wir den Experten Gunther Ludwig von der Metzgerei Kustermann in der Stuttgarter Markthalle befragt. Dazu hat er uns ein leckeres Rezept verraten, damit die erste Mahlzeit nach der Fastenzeit garantiert schmeckt.
Woher kommt die Tradition des Osterlamms?
Die Tradition des Osterlamms ist auf den jüdischen Glauben zurückzuführen. Zum jüdischen Passah-Fest, mussten die Familien im Tempel von Jerusalem ein Lamm opfern. Nach der Zerstörung des Tempels, durfte diese Opfergabe jedoch nicht mehr dort stattfinden. Stattdessen wurde während dem Passah-Mahl am Sederabend eine Lammkeule serviert. Später wurde das Opferlamm im frühen Christentum mit Jesus in Verbindung gebracht, denn im Neuen Testament, vor allem im Johannes Evangelium (Johannes 1,29) wird Jesus, der sich für die Erlösung der Menschen am Kreuz opferte, Lamm Gottes („Agnus Dei“) genannt.
Bis zum 16. Jahrhundert wurde traditionell das Lammfleisch zur Weihe unter den Alltag gelegt und am Tag der Auferstehung Jesus Christi gegessen. Des Weiteren war der Brauch, nach dem Ende der Fastenzeit wieder Fleisch zu essen. Zu diesem Anlass gab es deshalb als erste Mahlzeit Lamm. Damit steht das Lamm für neues Leben und die Auferstehung von Jesu.
Das Osterlamm als Lammkeule
Gunther Ludwig empfiehlt zu Ostern eine klassische Lammkeule , ohne „Schnickschnack“. Dabei ist darauf zu achten, ein Weidenlamm zu finden mit Herr Ludwigs Appell: „Die Leute sollen ein regionales Lamm kaufen!“. Die Lammkeule wird mit Rosmarin, Thymian und Knoblauch im Backofen geschmort und mit einem Rotwein angegossen. Als Beilage sollte ein Knoblauch-Blattspinat und Rosmarinkartoffeln oder Kartoffelgratin gereicht werden. Dazu einen schweren Rotwein oder eine Cuvée, denn „das Lamm ist kräftig, da kann man auch einen kräftigen Wein dazu trinken.“
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Das gebackene Osterlamm
Doch nicht nur in Fleischform hat sich die Tradition des Osterlamms durchgesetzt, denn dieser ursprüngliche Brauch wird heute immer mehr durch das gebackene Osterlamm ersetzt. Der süße Kuchen aus Rührteig wird traditionell am Gründonnerstag gebacken und zum Osterfrühstück gegessen. Wir empfehlen den Kuchen in Lamm-Form mit Eierlikör oder alternativ mit etwas Zitronensaft für diejenigen, die auch nach der Fastenzeit auf Alkohol verzichten wollen.
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