Leonhardts gegen Netzer: Stuttgarter Lokale im Fern(seh)-Duell
Kochen bringt Quote, auch das Format Mein Lokal, Dein Lokal bei Kabel eins wird ordentlich geschaut. Derzeit (bis Freitag, 25. Januar) kämpfen fünf Restaurants aus der Region Stuttgart jeden Abend um 17.55 Uhr um die Gunst der Kollegen. Unter anderem das Netzer und das Leonhardts. mahlzeit.city war bei den Dreharbeiten dabei. In der Mediathek kann man die Folgen übrigens nachschauen.
Der Kameramann ruft nochmal durch den Raum: „Die Gläser auf der Theke bitte weg!“ Der Mann vom Ton schaut besorgt aufs Nebenzimmer, aus dem leises Geplapper dringt: „Die Tür da geht aber noch zu?“ Vier Stuttgarter Gastronomen sitzen um einen Tisch, der Regisseur gibt noch kurz eine Anweisung: „Ihr könnt euch gleich mal über den Gastraum unterhalten, dass der nicht so groß ist, wie ihr gedacht habt.“ Dann tritt Ralph Wagner vom Applaus in Kornwestheim mit seiner Karte an den Tisch und bewirtet seine Gäste. So läuft das bei der Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ von Kabel eins. Fünf Wirte treten im Wettstreit gegeneinander an und bewerten sich gegenseitig, an jedem Tag wird in einem anderen Restaurant gedreht. Carlos Spanu vom Netzer im Stuttgarter Westen sieht war ein bisschen geschafft aus, aber auch zufrieden: „Es macht Spaß und ist mal eine Abwechslung zum Alltag.“
Den Stress beim Drehen nehmen alle sportlich, so ein Tag strenge aber definitiv mehr an als bis abends im Lokal zu stehen, sagt Thomas Langholz vom Pincho in Degerloch: „Aber man sieht mal hinter die Kulissen, das ist spannend.“ Was im Fernsehen als kurze Sequenz zu sehen ist, dauert beim Dreh enorm lange. „Man steht auch unheimlich viel rum und verbringt die Zeit mit Warten“, sagt Carlo Spanu vom Netzer, „ich finde die Sendung eine ausgesprochen gute Idee.“
Klar ist: Beim Dreh wissen die Kollegen überhaupt nichts übereinander. „Am ersten Tag haben wir nicht einmal gewusst, wer dabei ist“, sagt Stephan Wichmann von der Alten Hofkammer in Neuwirtshaus, der mit dem Ergebnis der Dreharbeiten in seinem Lokal sehr zufrieden war: „Ich finde, es lief sehr gut.“ Die Noten haben die Kollegen immer am Abend verteilt, der Betroffene erfährt aber nichts. Obwohl die Truppe wunderbar harmoniert, wie sie sagen. „Wir sind eine richtige Gruppe geworden und haben Spaß miteinander.“
Dass es nicht zugeht wie im Dschungelcamp, ist für die fünf klar, wenngleich auch mal ein ehrliches Wort folgen muss. „Wir sind alle Profis, die Kritik soll natürlich schon an die Substanz gehen“, sagt Thomas Langholz. Aber die Regie sage nicht zu ihnen: Find da mal was und hau drauf. Letztlich sei man natürlich auch etwas in der Zwickmühle, sagt Stephan Wichmann, „man will ja niemand reinreiten, aber man muss schon die Wahrheit sagen, wenn etwas nicht okay ist!“ Der Sender habe sie zumindest zur Ehrlichkeit animiert, und hier sind sich die Gastronomen auch einig. Viele Dinge passieren im Hintergrund, das sei klar, sagt Dennis Shipley vom Leonhardts am Fernsehturm, „aber den Gast hat das einfach nicht zu interessieren“.
Info: Am Dienstag ist die Alte Hofkammer dran, am Mittwoch das Netzer, am Donnerstag das Applaus und am Freitag das Leonhardts. Beginn ist immer um 17.55 Uhr.