Restauranttest: Das Ilysia beim Bubenbad

Beim Restaurant Ilysia am Bubenbad (es gibt auch ein Lokal gleichen Namens am Wallgraben) schwingen neue Pächter den Kochlöffel. Der Familienbetrieb bietet täglich frische griechische Kost, unser mahlzeit-Kritiker war vor allem mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis sehr zufrieden.

Auf den ersten Blick ist vieles beim Alten: der Name Ilysia, der ohne den Zusatz „am Bubenbad“ (oder „am Wallgraben“) zu Verwechslungen führen kann; die rustikale Einrichtung mit Säulenbogen und schmiedeeisernen Raumtrennern; und auch die Karte mit ihrer großen Auswahl ist immer noch das, was wir hier ­unter typisch griechisch verstehen. Aber: Nach beinahe drei Jahrzehnten hat sich Emmanouil Ourdas zurückgezogen, im Oktober 2018 hat Nikolaos Ntinos, der zuletzt in Dortmund in der Gastronomie tätig war, übernommen. Seine Frau ist im Service, Vater und Mutter stehen in der Küche.

Obwohl bei unserem Test so gut wie alle Plätze belegt sind – das sind drinnen immerhin bis zu 125, draußen in schöner Terrassenhalbhöhenlage dann noch einmal so viele –, ist der Service schnell und aufmerksam. Und er hat eine sehr gute Empfehlung für uns: eine wahrlich göttliche Rotwein-Cuvée von den Hängen des Olymps, den – so genau müssen wir jetzt mal sein – Rapsani Idika Epilegmenos Grande Reserve von Tsantali (superfaire 5,50 Euro für 0,2 l) aus der Jeroboam, so heißen die Fünf-Liter-Flaschen. Dazu überzeugt uns auf dem warmen Vorspeisenteller (11,50 Euro) alles, selbst die Auberginenscheiben sind keine fettigen Schwämme, wie oft erlebt. Noch besser freilich gefallen uns die kross gebratenen Zucchiniplätzchen, der gebackene Schafskäse, die mit Frischkäse gefüllte Paprikaschote und das Weinblatt mit fluffigem und gut gewürztem Hack.

Bei den Hauptspeisen haben wir uns – typisch deutsch beim Griechen – für eine gemischte Platte vom Grill (Mylos-Teller 16,50 Euro) entschieden und bereuen nur, dass wir nicht alles schaffen: Lammkotelett, Souflaki, Gyros, Bifteki, Tomatenreis, wenig knofliges Zaziki und gemischten Salat. Den gibt es zum Fisch ebenso wie Reis, jetzt aber in einer fein kräuterigen Basmativariante. Die Doradenfilets (17,90 Euro) sind akkurat gegrillt mit leichter ­Bitternote auf der Hautseite. Dazu gibt es einen bunten Gemüsemix sowie eine nicht zu fischige Tarama-Creme (mit Kartoffelpüree, Olivenöl und Zitrone).

Wie fast immer beim Griechen passt kein Dessert mehr rein. Aber wir kommen wieder, vielleicht zu geteiltem Oktopus vom Grill (13 Euro) und Lammkrone aus dem Ofen (26,50 Euro), denn das Preis-Leistungs-Verhältnis im herrlich griechischen Oldschool-Style ist einfach gut.

Ilysia

Gänsheidestraße 41, S-Ost
Telefon 0711 / 23 30 06
Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis
24 Uhr.

www.ilysia-am-bubenbad.de

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